Das kommunale Radverkehrskonzept bildet den Handlungsrahmen für die Radverkehrsförderung in der jeweiligen Kommune für die nächsten Jahre. Durch die Förderung des Radverkehrs tragen Kommunen und Gemeinden zu einem nachhaltigen Wandel bei1).
Das Radverkehrskonzept umfasst eine systematische Analyse und Bewertung der vorhandenen Radverkehrsinfrastruktur sowie der Bedürfnisse und Anforderungen der Radfahrer. Darauf aufbauend werden geeignete Maßnahmen und Strategien entwickelt, um die Sicherheit, Effizienz und Attraktivität des Radverkehrs zu erhöhen. Das Radverkehrskonzept wird in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren wie Verkehrsplaner:innen, Stadtplaner:innen, Bürgerinitiativen und Fahrradverbänden erarbeitet. Es berücksichtigt die örtlichen Gegebenheiten, die Verkehrssituation und die Bedürfnisse der Bevölkerung, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln2).
Insgesamt spielt das Radverkehrskonzept eine zentrale Rolle bei der Förderung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität. Es ist ein umfassendes Planungsinstrument mit dem Ziel, die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen für den Radverkehr zu optimieren und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung zu leisten.
Das kommunale Radverkehrskonzept baut in der Regel auf einer Bestands- und Potenzialanalyse auf, aus der radverkehrsbezogene Entwicklungsziele, Strategien und Handlungsfelder abgeleitet werden 3). GOAT kann bei der Erstellung eines Radverkehrskonzeptes sehr hilfreich sein, da ein Anwendungsgebiet die Szenarienbildung ist.
Ein Beispiel für den Einsatz von GOAT in einem Radverkehrskonzept ist der Bau einer neuen Radverkehrsinfrastruktur.
Diese Funktion kann bei der Erstellung eines Radverkehrskonzeptes hilfreich sein, da durch die Szenarienbildung schnell und nachvollziehbar nachvollzogen werden kann, ob die im Konzept vorgeschlagenen Maßnahmen zu einer Verbesserung der Situation beitragen.
In diesem Beispiel geht es um den Bau einer Brücke, um den Bewohnern auf der Ostseite der Isar einen besseren Zugang zu Grünflächen zu ermöglichen.
Die rote Isochrone ist der Einzugsbereich für die Entfernung, die ein Radfahrer in 10 Minuten zurücklegen kann.
Die orange Linie ist die Brücke, die im Szenario gebaut wird.
Der blaue Einzugsbereich zeigt die Entfernung, die nach dem Bau der Brücke in 10 Minuten mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann. Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der Erreichbarkeit der Grünfläche.
Um den Radverkehr zu fördern, sollten Points-of-Interest wie Grünflächen gut mit dem Fahrrad erreichbar sein. Das Szenario ermöglicht es dem Planer, die direkten Auswirkungen eines Ausbaus der Radverkehrsinfrastruktur zu erkennen und somit fundierte und ausgewogene Entscheidungen über die Radverkehrsinfrastrukturmaßnahmen im Radverkehrskonzept zu treffen.
Zur Förderung des Radverkehrs (insbesondere der letzten Meile) sollte in allen Städten ein gut ausgebautes Angebot an Fahrradverleihstationen vorhanden sein.
Eine wertvolle Analyse für die Erstellung von Radverkehrskonzepten ist die Schwachstellenanalyse. Sie kann auch als Grundlage für die Einrichtung von Stationen wie z.B. Bikesharingstationen dienen. Die Erreichbarkeitsanalyse zeigt, wie viele Points of Interest (in diesem Fall Bikesharingstationen) in den ausgewählten Einzugsgebieten vorhanden sind. Sie gibt dem Planer einen schnellen Überblick über die aktuelle Situation.
Bei den Bikesharingstationen zeigt die obige Erreichbarkeitsanalyse, dass insbesondere im Umland von München große Schwachstellen bestehen. Im Szenariomodus von GOAT können dann neue Stationen hinzugefügt werden. In diesem Beispiel wird eine Station in Feldmoching in der Nähe des Bahnhofs hinzugefügt.
Das Einzugsgebiet verändert sich dynamisch mit der neu platzierten Bikesharingstation.