Ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) ist ein umfassendes Planwerk zur ganzheitlichen Entwicklung einer Stadt. Es dient als strategisches Instrument, um langfristige Ziele und Handlungsfelder für die Stadtentwicklung festzulegen. Ein ISEK berücksichtigt verschiedene Aspekte wie soziale, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Belange 1).
Das ISEK basiert auf einer umfassenden Analyse der aktuellen Situation der Stadt und ihrer Entwicklungspotenziale. Dabei werden sowohl Stärken und Schwächen als auch Chancen und Risiken identifiziert. Darauf aufbauend werden konkrete Ziele formuliert, die die Stadt in den kommenden Jahren erreichen will.
Ein ISEK umfasst verschiedene Handlungsfelder, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Stadt zugeschnitten sind. Dazu gehören zum Beispiel die Stadtgestaltung, die Verbesserung der Infrastruktur, die Förderung von Wirtschaft und Beschäftigung, der Umweltschutz, das Wohnen, die soziale Integration und die Kultur2).
Die Inhalte der Integrierten Stadtentwicklungspläne unterscheiden sich je nach Bedarf und Ausrichtung der Kommune. GOAT ist ein nützliches Werkzeug bei der Erstellung eines ISEK, insbesondere wenn der Schwerpunkt auf Erreichbarkeit liegt. Erreichbarkeit ist auf dem Vormarsch und viele Städte, wie z.B. München, arbeiten mit Konzepten wie „Stadt der kurzen Wege“ 3).
Alle integrierten Stadtentwicklungspläne benötigen jedoch eine Bestandsanalyse und je nach Planungsschwerpunkt werden unterschiedliche Bestände untersucht 4).
Points of Interest, die in GOAT im Rahmen einer Bestandsanalyse untersucht und gestaltet werden können, sind:
Beispielsweise kann der Zugang zu Natur (z. B. Parks und Wäldern) visualisiert werden (Abb. 1).
Als Indikator für diese Bestandsanalyse wurde der Vergleich der Erreichbarkeit mit der Bevölkerungsdichte gewählt. Eine Schlussfolgerung aus dieser Visualisierung ist, dass das Angebot an Grünflächen in der Münchner Innenstadt im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte relativ gering ist. Mit Hilfe von GOAT können erste Schwerpunkte im Stadtentwicklungsplan faktenbasiert und übersichtlich identifiziert werden.
GOAT kann zur Darstellung von Nutzungen oder zur Ermittlung von Lärmbelastungen verwendet werden.
Abbildung 2 zeigt die Lärmbelastung durch die Hauptverkehrsstraßen während des Tages.
Im Vergleich zur Nacht (Abb. 3) sind die Lärmbelastungen während des Tages natürlich deutlich höher.
Wenn Lärm ein wichtiges Thema für eine Stadt oder Gemeinde ist, kann GOAT die verschiedenen Problempunkte visualisieren. In Fällen, in denen eine historische Überwachung der Lärmpegel wichtig ist, ist GOAT ein nützliches Werkzeug. Beispielsweise könnte GOAT zur jährlichen Dokumentation von Lärmpegeln verwendet werden, um die Wirkung von Lärmschutzwänden o.ä. nachzuweisen.
GOAT kann für Analysen des Verdichtungspotenzials verwendet werden. Viele deutsche Städte haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen: Platzmangel, hohe Bevölkerungsdichte und Interessenkonflikte bei der Flächennutzung. Mit GOAT können Potenziale untersucht und geeignete Standorte für eine Verdichtung identifiziert werden.
In diesem Beispiel werden drei Schichten verwendet. Bevölkerungsdichte, Biotope und Schutzgebiete.
Die Lücken im Stadtbild werden schnell sichtbar (Siehe Abbildung 4 + 5 ). Eine dieser Lücken, die sich nach den drei Kriterien für eine Nachverdichtung eignen würde, ist beispielsweise Neufreimann (rote Markierung). Neufreimann soll verdichtet werden und ein komplett neuer Stadtteil entstehen. Der Bebauungsplan Nr. 19895) tritt 2019 in Kraft, 2030 wird Neufreimann fertiggestellt sein. Die Einwohnerzahl wird auf bis zu 15.000 geschätzt. (Landeshauptstadt München 2019).
GOAT konnte schnell feststellen, dass dieser Standort eine geringe Bevölkerungsdichte aufweist und nicht durch Schutzgebiete abgedeckt ist. Darüber hinaus können Kriterien hinzugefügt und Erreichbarkeitsanalysen durchgeführt werden, um zu untersuchen, ob der Standort ausreichend mit Bildungseinrichtungen, Handel, Mobilität usw. versorgt ist.