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Two-Step Floating Catchment Area


Hintergrund

Die Two-Step Floating Catchment Area (2SFCA) Methode ist eine Kombination aus Erreichbarkeitsindikatoren und Versorgungsgraden. Im Gegensatz zu Versorgungsgraden werden dabei Erreichbarkeiten und somit die Mitversorgung über administrative Grenzen berücksichtigt. Das Ergebnis ist ebenfalls ein Verhältnis aus Angebot und Nachfrage, jedoch nicht für eine administrative Einheit, sondern auf Ebene von Baublöcken oder Rasterzellen. Es wird zunächst für jeden Einrichtungsstandort die Anzahl der Einwohner:innen bzw. der potenziellen Nutzer:innen in einem vorab definierten Geschäftsbereich berechnet. Dieses Nachfrage-Potenzial wird anschließend durch die zur Verfügung stehende Kapazität (z.B. m² Geschäftsfläche oder Anzahl der Krankenhausbetten) des Standortes geteilt. Hierdurch ergibt sich für jeden Standort ein Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Im letzten Schritt werden für jeden Bevölkerungsstandort die Verhältnisse der erreichbaren Einrichtungsstandorte summiert. Sowohl die Nachfrage-Potenziale als auch die Verhältnisse von Angebot und Nachfrage können dabei distanzgewichtet summiert werden (siehe Potentialindikator).

Datengrundlage

Berechnungsschritte

  1. Berechnung der Erreichbarkeitsmatrix (Reisezeit von allen Zellen zu allen Einrichtungsstandorten)
  2. Für jeden Einrichtungsstandort: Berechnung des Nachfragepotenzials, (distanzgewichtete) Summe der Einwohner/potenziellen Nutzer innerhalb des Geschäftsbereiches
  3. Für jeden Einrichtungsstandort: Berechnung des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage, Teilen der Kapazität (z.B. m² Geschäftsfläche) durch das Nachfragepotenzial
  4. Für jeden Bevölkerungsstandort: (distanzgewichtete) Summe der Angebot-Nachfrage-Verhältnisse der erreichbaren Einrichtungsstandorte

===== Umsetzung in GOAT ===== Kommentar: Kann man ergänzen, wenn der Indikator in GOAT eingefügt wurde, ansonsten wohl erst einmal wieder löschen

Praxisbeispiel

2SFCA-Verfahren werden vor allem in der medizinischen Geographie verwendet. Jörg et al. (2019) haben die hier dargestellte Methode sowie verschiedene Weiterentwicklungen genutzt, um die ambulante Grundversorgung für die Schweiz zu bewerten.3)

3)
Jörg, R.; Lenz, N.; Wetz, S.; Widmer, M. (2019): Ein Modell zur Analyse der Versorgungsdichte: Herleitung eines Index zur räumlichen Zugänglichkeit mithilfe von GIS und Fallstudie zur ambulanten Grundversorgung in der Schweiz (Obsan Bericht, Nr. 01/2019). Neuchâtel: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium. https://www.obsan.admin.ch/sites/default/files/obsan_01_2019_bericht_0.pdf