Die Two-Step Floating Catchment Area (2SFCA) Methode ist eine Kombination aus Erreichbarkeitsindikatoren und Versorgungsgraden. Im Gegensatz zu Versorgungsgraden werden dabei Erreichbarkeiten und somit die Mitversorgung über administrative Grenzen berücksichtigt. Das Ergebnis ist ebenfalls ein Verhältnis aus Angebot und Nachfrage, jedoch nicht für eine administrative Einheit, sondern auf Ebene von Baublöcken oder Rasterzellen. Es wird zunächst für jeden Einrichtungsstandort die Anzahl der Einwohner:innen bzw. der potenziellen Nutzer:innen in einem vorab definierten Geschäftsbereich berechnet. Dieses Nachfrage-Potenzial wird anschließend durch die zur Verfügung stehende Kapazität (z.B. m² Geschäftsfläche oder Anzahl der Krankenhausbetten) des Standortes geteilt. Hierdurch ergibt sich für jeden Standort ein Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Im letzten Schritt werden für jeden Bevölkerungsstandort die Verhältnisse der erreichbaren Einrichtungsstandorte summiert. Sowohl die Nachfrage-Potenziale als auch die Verhältnisse von Angebot und Nachfrage können dabei distanzgewichtet summiert werden (siehe Potentialindikator).
2SFCA-Verfahren werden vor allem in der medizinischen Geographie verwendet. Jörg et al. (2019) haben die hier dargestellte Methode sowie verschiedene Weiterentwicklungen genutzt, um die ambulante Grundversorgung für die Schweiz zu bewerten.3)