Kumulative Erreichbarkeit
Hintergrund
Kumulative Erreichbarkeitsindikatoren geben an, wie viele Einrichtungen innerhalb einer bestimmten Reisezeit/Distanz erreicht werden können - z.B. die Anzahl der Supermärkte innerhalb von 15 Minuten mit dem ÖPNV. Mit kumulativen Erreichbarkeitsindikatoren kann somit die Dichte von Einrichtungen um einen Ausgangspunkt berechnet werden. Sie eignen sich daher zum einen als Maß der Resilienz - je mehr Einrichtungen eines Typs desto resilienter - sowie als Maß für die Varietät - je mehr Einrichtungen desto mehr Optionen. Auch für die Bewertung der Erreichbarkeit zu Arbeitsplätzen und Bevölkerung werden kumulative Erreichbarkeitsindikatoren häufig genutzt.
Datengrundlage
- Verkehrsnetz:
- Fuß- und Radverkehr: OpenStreetMap
- ÖPNV: GTFS-Daten (Delfi)
- Pkw: OpenStreetMap (Netz) und Netzbelastungen (meist nur kommerziell verfügbar)
- Einrichtungsstandorte: OpenStreetMap
- Bevölkerungsstandorte:
- Gebäude: OSM, LOD, Hausumringe
Berechnungsschritte
Kumulative Erreichbarkeitsindikatoren können sowohl mit Erreichbarkeitsmatrizen als auch mit Isochronen berechnet werden. Die Berechnungsschritte unterscheiden sich je nach Methode. Erreichbarkeitsmatrizen:
- Berechnung der Erreichbarkeitsmatrix (Reisezeit von allen Zellen zu allen Einrichtungen)
- Für (jeden) Standort: Summe aller Einrichtungen innerhalb einer vorab definierten Reisezeit/Distanz
Isochrone:
- Für (jeden) Standort: Berechnung einer Isochrone mit vorab definierter Reisezeit/Distanz
- Für (jeden) Standort: Summe aller Einrichtungen innerhalb der zugehörigen Isochrone
Praxisbeispiele
Im Erreichbarkeitsportal der Metropolregion Hamburg wurden kumulative Erreichbarkeitsindikatoren unter anderem genutzt, um die Anzahl der mit dem Rad, ÖV oder Pkw innerhalb von 30 Minuten erreichbaren Einzelhandesleinrichtungen zu berechnen.3)