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Stadtentwicklungskonzept (P4B?)

Ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) ist ein umfassendes Planwerk zur ganzheitlichen Entwicklung einer Stadt. Es dient als strategisches Instrument, um langfristige Ziele und Handlungsfelder für die Stadtentwicklung festzulegen. Ein ISEK berücksichtigt verschiedene Aspekte wie soziale, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Belange (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 2016).

Das ISEK basiert auf einer umfassenden Analyse der aktuellen Situation der Stadt und ihrer Entwicklungspotenziale. Dabei werden sowohl Stärken und Schwächen als auch Chancen und Risiken identifiziert. Darauf aufbauend werden konkrete Ziele formuliert, die die Stadt in den kommenden Jahren erreichen will.

Ein ISEK umfasst verschiedene Handlungsfelder, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Stadt zugeschnitten sind. Dazu gehören zum Beispiel die Stadtgestaltung, die Verbesserung der Infrastruktur, die Förderung von Wirtschaft und Beschäftigung, der Umweltschutz, das Wohnen, die soziale Integration und die Kultur (ebd).

Die Inhalte der Integrierten Stadtentwicklungspläne unterscheiden sich je nach Bedarf und Ausrichtung der Kommune. GOAT ist ein nützliches Werkzeug bei der Erstellung eines ISEK, insbesondere wenn der Schwerpunkt auf Erreichbarkeit liegt. Erreichbarkeit ist auf dem Vormarsch und viele Städte, wie z.B. München, arbeiten mit Konzepten wie „Stadt der kurzen Wege“ (Landeshauptstadt München Referat für Stadtplanung und Bauordnung 2021, s. 22).

Ist-Zustand - Schwächen und Stärken

Alle integrierten Stadtentwicklungspläne benötigen jedoch eine Bestandsanalyse und je nach Planungsschwerpunkt werden unterschiedliche Bestände untersucht (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 2016, s. 22).

Points of Interest, die in GOAT im Rahmen einer Bestandsanalyse untersucht und gestaltet werden können, sind:

  • Bildung
  • Essen & Trinken
  • Transport
  • Gesundheitswesen
  • Dienstleistungen
  • Einkaufen
  • Tourismus & Freizeit
  • Sport
  • Natur

Beispielsweise kann der Zugang zu Natur (Parks und Wäldern) wie folgt visualisiert werden.

Als Indikator für diese Bestandsanalyse wurde der Vergleich der Erreichbarkeit mit der Bevölkerungsdichte gewählt. Eine Schlussfolgerung aus dieser Visualisierung ist, dass das Angebot an Grünflächen in der Münchner Innenstadt im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte relativ gering ist. Mit Hilfe von GOAT können erste Schwerpunkte im Stadtentwicklungsplan faktenbasiert und übersichtlich identifiziert werden.

Lärm

GOAT kann zur Darstellung von Nutzungen oder zur Ermittlung von Lärmbelastungen verwendet werden.

Abbildung X zeigt die Lärmbelastung durch die Hauptverkehrsstraßen während des Tages.

Im Vergleich zur Nacht (Abb. X) sind die Lärmbelastungen während des Tages natürlich deutlich höher.

Wenn Lärm ein wichtiges Thema für eine Stadt oder Gemeinde ist, kann GOAT die verschiedenen Problempunkte visualisieren. In Fällen, in denen eine historische Überwachung der Lärmpegel wichtig ist, ist GOAT ein nützliches Werkzeug. Beispielsweise könnte GOAT zur jährlichen Dokumentation von Lärmpegeln verwendet werden, um die Wirkung von Lärmschutzwänden o.ä. nachzuweisen.

Weitere „gewünschte“ Funktionen

Im aktuellen Zustand der GOAT kann der ÖPNV durch ÖPNV-Güteklassen und Erreichbarkeitsanalysen untersucht werden. Für einige Städte und Gemeinden sind auch die Pendlerströme ein wichtiges Thema.

Nies (2020) schlägt vor, dass eine Möglichkeit zur Integration der Pendlerströme wie folgt geschaffen werden kann. „Sofern Daten über die Verteilung der Pendler auf die verschiedenen Verkehrsmittel und die verschiedenen Quell- und Zielorte verfügbar sind, könnte darüber nachgedacht werden, diese für GOAT aufzubereiten und in das Tool zu integrieren. Eine Möglichkeit, Pendler abzubilden wäre z.B. sie als fixe Größe ihrem Eintrittspunkt in das abgeschlossene System zuzuweisen. Ähnlich wie im Falle der Einwohner, die ihren Wohnungen zugewiesen sind, könnten also Pendler mit dem ÖPNV beispielsweise einem Bahnhof zugewiesen werden oder dem Punkt des Radwegs, an dem sie das erste Mal in das System eintreten.“

(Vielleicht nicht interessant für GOAT 3.0)

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. 2016. „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte in der Städtebauförderung - Eine Arbeitshilfe für Kommunen“. https://www.staedtebaufoerderung.info/SharedDocs/downloads/DE/ProgrammeVor2020/AktiveStadtUndOrtsteilzentren/Arbeitshilfe_ISEK.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Landeshauptstadt München Referat für Stadtplanung und Bauordnung. 2021. „Stadtentwicklungskonzeption „Perspektive München“ - Bericht zur Fortschreibung 2021“. https://stadt.muenchen.de/dam/jcr:b129023c-5202-4788-9f5e-a38b47b83776/2021_Fortschreibung_PerspektiveMuenchen.pdf

  • Zuletzt geändert: 2024/10/09 23:31
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